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am Freitag, 17. Januar 2020, 14:10 Uhr
Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Stuttgart, den 17. Januar 2020Veranstaltung zu S21-Kapazität: Empörung über kurzfristige Absage des Verkehrsministeriums
„S 21 steht im Widerspruch zu den deklarierten verkehrs- und klimapolitischen Zielen“
Können mit Stuttgart 21 die verkehrs- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung („Starke Schiene“, Deutschlandtakt“) erreicht werden? Der Große Saal des Stuttgarter Rathauses war bis auf den letzten Platz besetzt, als hierzu unter der kompetenten Moderation von Christian Milankovic (Stuttgarter Zeitung) die Bahnwissenschaftler Prof. Wolfgang Hesse und Dr. Christoph Engelhardt, beide München, Stellung nahmen. Bei diesem Thema, dem die Verantwortlichen inklusive der Grünen Spitzen in Stadt und Land seit Jahren ausweichen, geht es nicht um technische Spitzfindigkeiten, sondern um existentielle, letztlich klimapolitische Fragen, so Dr. Eisenhart von Loeper, der die Veranstaltung für das Aktionsbündnis einleitete.
Unter geduldiger Aufmerksamkeit des Publikums führten die Wissenschaftler ein in ihre Methodik und Arbeitsweise. Sie begrüßten den bahnpolitischen Paradigmenwechsel der Bundesregierung hin zum Deutschlandtakt, technisch ausgedrückt zum Integrierten Taktfahrplan. Sie wandten sich gegen begriffliche Umbiegereien. Der Taktfahrplan müsse integriert sein, also schnelle Umstiege zu fixen getakteten Zeiten zwischen allen Zuggattungen und in ganz Deutschland, auch in Stuttgart, ermöglichen.
Ihr Fazit: „S 21 steht im Widerspruch zu den deklarierten Zielen für den D-Takt. Mit gigantischem finanziellen Aufwand wird vorhandene Bahn-Kapazität nicht erweitert, sondern zurückgebaut. Damit erweist sich Stuttgart 21 – neben den anderen bekannten Risiken (Schräglage, Brandschutz, Anhydrit, Überschwemmungen, …) als gigantische, kaum zu heilende Fehlplanung. S 21 konterkariert die Umwelt- und Klimaziele der Bundesregierung (u.a.) durch Verhinderung besserer, störungsfreier Bahn-Angebote und indirekt durch Begünstigung umweltschädlicher Verkehrsarten (Auto- und Flugverkehr)“.
Mit einem Millionen-Werbeaufwand und immer neuen argumentativen Blendgranaten versucht die DB dem Druck des mit dem gesunden Menschenverstand Begreifbaren entgegenzuwirken – dass nämlich mit einer Halbierung der Gleiszahlen nicht das doppelte Fahrgastaufkommen realisiert werden kann, und dass zig-Tausende Wasenbesucher nicht auf halb so vielen Bahnsteigen Platz finden werden – auch wenn sie in Doppelstockwagen kämen.
Detailliert entkräftet werden die Argumente, die nötige Kapazität könne statt per ITF durch einen „S-Bahn-ähnlichen Hochleistungsbetrieb“ erreicht werden oder durch die elektronische Zugsteuerung ETCS oder durch kostspielige Zubauten und nachträgliche Verbesserungen. [1]„Dass Verkehrsminister Hermann in einem Schreiben seines Amtschefs Lahl die seit Mitte Dezember mit ihm verabredete Teilnahme seines Verkehrsexperten Hickmann (er selbst sei terminlich verhindert) drei Tage vor der Veranstaltung absagte, markiere nicht nur einen Tiefpunkt in den politischen Umgangsformen, sondern das werten wir als Kapitulation vor der Wahrheit“, so Bündnissprecher von Loeper. Am selben Tag nur von anderer Stelle aus machte Hickmann dann mit der Aussage Schlagzeilen, der 8-gleisige Tiefbahnhof erfülle die Kapazitätserwartungen. Damit schlagen sich Hickmann und wohl auch Hermann auf die Seite der Bahn-Mächtigen, deren baden-württembergischer Statthalter Krenz sich zu der absurden Aussage verstiegen hatte, S21 sei geradezu die Voraussetzung für den ITF. Dann sei wohl „das Nadelöhr auch wesentliche Voraussetzung für die Bewegungsfreiheit des Kamels“, kommentierte dies Hesse in seinem Beitrag.
Vielleicht sollten sich die S21-Verantwortlichen ein Beispiel an den iranischen Mullahs nehmen. Die haben schon nach wenigen Tagen des Leugnens angesichts der erdrückenden Faktenlage ihren kapitalen Fehler (Abschuss eines Passagierflugzeugs) zugegeben.
Der Intergrale Taktfahrplan, so der Ausblick der Wissenschaftler, sei bei Sichtung aller Optionen nur durch das Konzept Umstieg21, also den Erhalt und Ausbau des Kopfbahnhofs bei Umnutzung des bisher Gebauten realisierbar. Eine Second-Best-Lösung sei eine Kombivariante, die die Tiefbahnhofgleise halbiere, somit im Tiefbahnhof selbst größere Bahnsteige ermögliche, verbunden mit dem Erhalt von mindesten 12 oberirdischen Gleisen, so wie eine funktionierende Verbindung zwischen oben und unten.
Kontakte:
Referenten: Christoph Engelhardt, Wolfgang Hesse,
Aktionsbündnis: Eisenhart von Loeper, Werner Sauerborn
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, info@kopfbahnhof-21.de,
www.kopfbahnhof-21.de, www.umstieg-21.de
Veranstaltung im Video von Michael Köstler: https://youtu.be/idKV_yacBgM[1] Siehe hierzu ausführlich die Beiträge und Folien von Engelhart
http://wikireal.org/w/images/4/4f/2020-01-16_Engelhardt_-_D-Takt_und_Stuttgart_21_Kernaussagen.pdf
Anlagen:
Folien Prof. Wolfgang Hesse:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2020/Folien_Hesse_16_1-2020.pdf
Statement Prof. Wolfgang Hesse:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2020/Statement_Prof-Hesse_16-1-2020.pdf
Kontakt: Eisenhart von Loeper, Werner Sauerborn
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, info@kopfbahnhof-21.de,
www.kopfbahnhof-21.de, www.umstieg-21.deDiese Pressemitteilung im PDF-Format:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2020/PM_Veranstaltung_S21_Kapazitaet_16-1-2020.pdf -
am Mittwoch, 15. Januar 2020, 13:50 Uhr
Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 zur Veranstaltung am 16.1.2020
Stuttgart, den 15. Januar 2020Jetzt mal ehrlich:
Sind "Starke Schiene" und Deutschlandtakt mit Stuttgart 21 erreichbar?
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Aktionsbündnis lädt sie herzlich ein zu einer Veranstaltung im Großen Saal des Stuttgarter Rathauses am morgigen Donnerstag, den 16.1., 18.30h (Einladungsflyer, s. Anlage). In dem zusammen mit der FrAKTION des Stuttgarter Gemeinderats ausgerichteten Abend geht es um die für Stuttgart 21 entscheidende Frage der Kapazität des geplanten Bahnhofs. Kann bei einer Halbierung der Gleiszahl der allseits geforderte Deutschlandtakt wirklich funktionieren, wie die Bahn behauptet?
Auf dem Podium diskutieren unter der Moderation von Christian Milankovic von der Stuttgarter Zeitung die Bahnexperten
Prof. Dr. Wolfgang Hesse, Ludwig-Maximilian-Universität München, und
Dr. Christoph Engelhardt, Physiker und Analyst, München.
Die Deutsch Bahn AG hatte schon im Vorfeld eine Teilnahme verweigert, ebenso weitere namhafte S21-befürwortende Politiker. Völlig überraschend hat Verkehrsminister Hermann drei Tage vor der Veranstaltung, die seit Mitte Dezember vereinbarte Teilnahme seines Abteilungsleiters für Verkehrspolitik, Gerd Hickmann, abgesagt.
Hierüber berichten heute ausführlich und sachgerecht u.a. die beiden Stuttgarter Zeitungen StZ und StN, sowie kontext:www.kontextwochenzeitung.de/politik/459/von-kalten-fuessen-und-alibi-echsen-6449.html
Das Aktionsbündnis bedauert, dass sich die DB, und in deren Folge auch das Verkehrsministerium, erneut einer sachlichen Klärung dieser für die Verkehrswende und letztlich für den Kampf gegen den Klimawandel so entscheidenden Frage entziehen.
Die Argumentationen der Bahn werden ungeachtet der Abwesenheit ihrer Vertreten in Form von Zitaten und Belegen Gegenstand der Diskussion sein. Das Aktionsbündnis hofft auf rege und breite Teilnahme sowie eine sachgerechte Berichterstattung Ihrerseits.
Am Freitag werden wir in einer PM über die Veranstaltung berichten und Ihnen die Beiträge zugänglich machen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Eisenhart von Loeper, Sprecher des Aktionsbündnisses
Kontakt: Eisenhart von Loeper, Werner Sauerborn
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, info@kopfbahnhof-21.de,
www.kopfbahnhof-21.de, www.umstieg-21.deDiese Pressemitteilung im PDF-Format:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2020/PM_Einladung_Faktenklaerung_Kapazitaet_S21.pdfEinladungsflyer
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2020/Einladungsflyer_16-1-2020_Jetzt_mal_ehrlich.pdf -
am Donnerstag, 02. Januar 2020, 22:40 Uhr
Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Stuttgart, den 2. Januar 2020Infos der S21-Kritiker*innen zu den "Tagen der offenen S21-Baustelle"
Vorbeugende Maßnahme gegen Desinformation
Vom 3. bis 5. Januar öffnet die DB wieder ihre S21-Baustelle am Hauptbahnhof für die Öffentlichkeit. Wie in den Jahren zuvor setzt die Bahn wieder auf eine unkritische Faszination der Technik, die die fundamentalen Problemen und Risiken des Projekts überblenden soll".
Das Faktencheckportals WikiReal.org und der Gruppe Ingenieure22 werden daher in einer Gemeinschaftsaktion an den Zugängen das beiliegende Informationsblatt "Sicherheitsrisiken der Stuttgart 21-Tunnel" verteilen (s. auch: http://wikireal.org/w/images/6/61/2019-12_Sicherheitsrisiken_Tunnel_S21_A4.pdf).
Die S21- Projektgesellschaft gibt in ihrer Ankündigung der Veranstaltung an:
"15. INFOPUNKT Fildertunnel. [...] Hier erfahren Sie alles über die Bauweise des Tunnels, [...]"
Hier sind Zweifel angebracht. Die Besucher werden gerade zur Bauweise der Tunnel nicht alles erfahren. Insbesondere nicht das Wichtigste für die Sicherheit der zukünftigen Reisenden. Dazu in dem Informationsblatt:
"Die Tunnel des Projekts Stuttgart 21 sind die einzigen in Europa, in denen praktisch alle sicherheitsrelevanten Parameter gleichzeitig Höchstrisikopositionen belegen. [...] Im Ergebnis sind die S21-Tunnel 5- bis 20-mal gefährlicher als internationale Referenzprojekte. [...] hunderte Tote sind zu befürchten. Stuttgart 21 hat damit die mit Abstand unsichersten Doppelröhren-Tunnel Europas."
Dies wird schon im Infoblatt nachvollziehbar durch den Vergleich mit anderen überwiegend europäischen Tunnelprojekten begründet. Insbesondere wurde es im Gutachten von Hans Heydemann und Dr. Christoph Engelhardt ( http://wikireal.org/w/images/8/8a/S21-Brandschutzgutachten%2C_Online-Version.pdf ) gründlich hergeleitet (S. 119 ff).
Über das Gutachten wurden seinerzeit die Verantwortlichen der DB informiert. Die Antwort der DB an das Aktionsbündnis wich den Vorwürfen aus und wiederholte nur die üblichen Beteuerungen der Sicherheit und Einhaltung der Richtlinien, ohne auf den eigentlichen Punkt einzugehen: Die Richtlinien fordern insbesondere auch ein "funktionierendes Rettungskonzept". Das ist der Grund, warum andernorts die sicherheitsrelevanten Parameter nicht durchgehend auf Mindeststandards ausgelegt werden. Auch bei diesen Projekten hätte eine Mindestauslegung erhebliche Baukosten eingespart. Aus Sorge um Leib und Leben der Reisenden wird das dort aber nicht gemacht. – Nur bei Stuttgart 21 haben Leib und Leben der zukünftigen Reisenden offenbar keinen Stellenwert mehr. Die Gutachter erheben hier auch schwere Vorwürfe (Kontrollversagen) dem Eisenbahn-Bundesamt gegenüber.
Das Projekt ist daher weniger "INNOVATIV. EINZIGARTIG. BEEINDRUCKEND", wie es in der S21-Werbung heißt, als "EINZIGARTIG UNSICHER und BEDROHLICH.
Die Abbildungen des Flugblatts können in hoher Auflösung zur Verfügung gestellt werden.
Kontakt: Dr. Christoph Engelhardt, Werner Sauerborn
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, info@kopfbahnhof-21.de,
www.kopfbahnhof-21.de, www.umstieg-21.de
Kritisches Flugblatt im PDF-Format:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2020/Kritisches_Flugblatt_zu_Tagen_der_offenen_S21-Baustelle.pdf -
am Dienstag, 17. Dezember 2019, 12:22 Uhr
Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Stuttgart, den 17. Dezember 2019Zulaufstrecken zum Stuttgarter Bahnhof bei S21 sinnlos
Richtiges Ziel falsch angegangen
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 unterstützt das Ziel von Deutscher Bahn und Verkehrsminister Hermann, die nördlichen Zulaufstrecken zum Stuttgarter Hauptbahnhof zu erweitern – als Anschluss an den im Bau befindlichen Tiefbahnhof mache das allerdings in mehrfacher Hinsicht keinen Sinn.
Erstens würde der viel zu kleine Tiefbahnhof die dadurch möglich werdenden zusätzlichen Züge gar nicht bewältigen können – es sei denn, man erhält zusätzlich die Gleise des Kopfbahnhofs. Einen gemeinsamen Vorstoß zum Erhalt oberirdischer Gleise hatte das Aktionsbündnis erst vor kurzem zusammen mit VCD und Fahrgastverband Pro Bahn unternommen. Auch würde die durch einen neuen Tunnelzubringer allerhöchstens erreichbare Fahrzeitverkürzung auf 30 Minuten immer noch nicht für den von der Bahn angestrebten Taktverkehr ausreichen, der eine Fahrzeit von weniger(!) als 30 Minuten erforderte, damit innerhalb des Halbstundenrasters noch Zeit zum Ein- und Aussteigen bleibt.
Zweitens würde der angedachte durchgängig unterirdische Zubringer knappe Bahnmittel in der Größenordnung von gut 1 Mrd. Euro verschlingen, so die Schätzung der Fachleute des Aktionsbündnisses – Geld das dringend an anderer Stelle zur Verbesserung der Bahn-Infrastruktur gebraucht wird.
Und drittens wäre die Umsetzung inklusive der erforderlichen Grundstückserwerbe schon rein planerisch so komplex, dass mit einem Baubeginn nicht vor 2030 und einer Inbetriebnahme nicht vor 2040 zu rechnen wäre. Die für den Klimaschutz erforderliche Verdoppelung der Zahl der Bahnreisenden muss aber viel früher passieren. Bündnissprecher Martin Poguntke: „Auch das würde wieder – wie Stuttgart 21 – lediglich eine Rieseninvestition in die Bauwirtschaft mit fraglichem Nutzen für den Bahnverkehr bedeuten.“Viel wirksamer, billiger und schneller ist der Ausbau der nördlichen Zulaufstrecke nach dem Konzept „Umstieg 21“ realisierbar (siehe https://www.umstieg-21.de/5-verkehrswende/5-6-zulaufstrecke-zuffenhausen.html ). Dieser erfordert an Neubauten lediglich eine 700 Meter kurze dritte Tunnelröhre neben dem bestehenden Pragtunnel. Die für die zwei zusätzlichen Streckengleise benötigten Flächen müssten nicht einmal mehr erworben werden, weil sich zwischen Pragtunnel und Zuffenhausen bereits eine ausreichend breite Trasse in Bahnbesitz befindet. „Einsprüche sind deshalb viel weniger zu befürchten als bei einer durchgängigen Tunnellösung unter Stadtgebiet“, so Dipl.-Ing. Klaus Gebhard von der Umstiegsgruppe des Aktionsbündnisses. „Und wenn die ergänzenden Zuläufe in den Kopfbahnhof geführt werden, können dessen 16 Gleise – im Unterschied zum nur 8-gleisigen Tiefbahnhof – den zusätzlich möglichen Zugverkehr auch mühelos bewältigen.“
Kontakt: Klaus Gebhard, Martin Poguntke
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, info@kopfbahnhof-21.de,
www.kopfbahnhof-21.de, www.umstieg-21.deDiese Pressemitteilung im PDF-Format:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2019/PM_Zulaufstrecken-richtiges_Ziel_falsch_angegangen.pdf -
am Dienstag, 10. Dezember 2019, 12:13 Uhr
Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Stuttgart, den 10. Dezember 2019Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 fordert Moratorium und Überprüfung des Projekts
Bahn-Aufsichtsrat muss Bahn-Konzern kontrollieren
Am Mittwoch, 11. Dezember tagt der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn. Die von der Bundesregierung entsandten Kontrolleure müssen nun endlich ihre Kontrollfunktion wahrnehmen und dafür sorgen, dass die Bahn ihren grundgesetzlichen Auftrag erfüllt (Art. 87e, Abs.4): „dem Wohl der Allgemeinheit, insbesondere den Verkehrsbedürfnissen … Rechnung zu tragen“.
Dazu gehört, dass Ausgaben und Arbeiten für das hochgradig defizitäre, extrem klimabelastende und den Bahnverkehr massiv schädigende Projekt Stuttgart 21 solange gestoppt werden, bis über eine dem Bahnverkehr dienende Form des Umsteuerns entschieden ist. Insbesondere haben sich die Aufsichtsräte überprüfbare Zahlen über die Leistungsfähigkeit des Stuttgarter Bahnknotens heute und in Zukunft vorlegen zu lassen, anhand derer eine tatsächliche erhebliche Ertüchtigung des Bahnknotens sichergestellt werden kann.
Das Projekt Stuttgart 21 reiht sich ein in eine ganze Reihe von Großprojekten, die allesamt – unter dem Vorwand, dem Bahnverkehr zu dienen – lediglich die Interessen von Bauwirtschaft und Investoren bedienen: Zweite Stammstrecke München, Verlegung Bahnhof Hamburg-Altona, Fehmarnbelt-Tunnel.
Der Aufsichtsrat der Bahn darf nicht tatenlos zusehen oder gar unterstützen, dass das Unternehmen als Melkkuh zur Generierung von Aufträgen für Bauindustrie und Immobilienwirtschaft missbraucht wird. Insbesondere die Arbeitnehmer-Bank im Aufsichtsrat fordern wir auf, – auch im Interesse der Bahn-Beschäftigten – Verantwortung für den tatsächlichen Bahnverkehr und damit auch für Klima und Umwelt zu übernehmen.
Bündnissprecher Dr. Eisenhart von Loeper: "Ein weiteres Kontrollversagens zu Lasten des Schienenverkehrs darf es nicht mehr geben – das widerspricht dem grundgesetzlichen Auftrag der Bahn.“ Und es widerspräche der Ankündigung von Bahn-Vorstand Ronald Pofalla, dass die Stilllegung vermeintlich nicht mehr benötigter Gleisanlagen gestoppt werden solle – „die Gleise des Kopfbahnhofs Stuttgart sind unverändert notwendig für einen wachsenden Bahnbetrieb“, so ergänzt der Co-Sprecher des Bündnisses Martin Poguntke.
Aus Anlass dieser Aufsichtsrats-Sitzung werden auch wieder rund 25 Stuttgart 21-GegnerInnen nach Berlin reisen und ihren Forderungen vor dem Bahn-Tower Nachdruck verleihen.
Kontakt: Eisenhart von Loeper, Martin Poguntke
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, info@kopfbahnhof-21.de,
www.kopfbahnhof-21.de, www.umstieg-21.deDiese Pressemitteilung im PDF-Format:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2019/PM_DB-Aufsichtsrat_soll_Kontrolle_ausueben.pdf
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