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Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21
Stuttgart, den 17. Dezember 2019Zulaufstrecken zum Stuttgarter Bahnhof bei S21 sinnlos
Richtiges Ziel falsch angegangen
Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 unterstützt das Ziel von Deutscher Bahn und Verkehrsminister Hermann, die nördlichen Zulaufstrecken zum Stuttgarter Hauptbahnhof zu erweitern – als Anschluss an den im Bau befindlichen Tiefbahnhof mache das allerdings in mehrfacher Hinsicht keinen Sinn.
Erstens würde der viel zu kleine Tiefbahnhof die dadurch möglich werdenden zusätzlichen Züge gar nicht bewältigen können – es sei denn, man erhält zusätzlich die Gleise des Kopfbahnhofs. Einen gemeinsamen Vorstoß zum Erhalt oberirdischer Gleise hatte das Aktionsbündnis erst vor kurzem zusammen mit VCD und Fahrgastverband Pro Bahn unternommen. Auch würde die durch einen neuen Tunnelzubringer allerhöchstens erreichbare Fahrzeitverkürzung auf 30 Minuten immer noch nicht für den von der Bahn angestrebten Taktverkehr ausreichen, der eine Fahrzeit von weniger(!) als 30 Minuten erforderte, damit innerhalb des Halbstundenrasters noch Zeit zum Ein- und Aussteigen bleibt.
Zweitens würde der angedachte durchgängig unterirdische Zubringer knappe Bahnmittel in der Größenordnung von gut 1 Mrd. Euro verschlingen, so die Schätzung der Fachleute des Aktionsbündnisses – Geld das dringend an anderer Stelle zur Verbesserung der Bahn-Infrastruktur gebraucht wird.
Und drittens wäre die Umsetzung inklusive der erforderlichen Grundstückserwerbe schon rein planerisch so komplex, dass mit einem Baubeginn nicht vor 2030 und einer Inbetriebnahme nicht vor 2040 zu rechnen wäre. Die für den Klimaschutz erforderliche Verdoppelung der Zahl der Bahnreisenden muss aber viel früher passieren. Bündnissprecher Martin Poguntke: „Auch das würde wieder – wie Stuttgart 21 – lediglich eine Rieseninvestition in die Bauwirtschaft mit fraglichem Nutzen für den Bahnverkehr bedeuten.“Viel wirksamer, billiger und schneller ist der Ausbau der nördlichen Zulaufstrecke nach dem Konzept „Umstieg 21“ realisierbar (siehe https://www.umstieg-21.de/5-verkehrswende/5-6-zulaufstrecke-zuffenhausen.html ). Dieser erfordert an Neubauten lediglich eine 700 Meter kurze dritte Tunnelröhre neben dem bestehenden Pragtunnel. Die für die zwei zusätzlichen Streckengleise benötigten Flächen müssten nicht einmal mehr erworben werden, weil sich zwischen Pragtunnel und Zuffenhausen bereits eine ausreichend breite Trasse in Bahnbesitz befindet. „Einsprüche sind deshalb viel weniger zu befürchten als bei einer durchgängigen Tunnellösung unter Stadtgebiet“, so Dipl.-Ing. Klaus Gebhard von der Umstiegsgruppe des Aktionsbündnisses. „Und wenn die ergänzenden Zuläufe in den Kopfbahnhof geführt werden, können dessen 16 Gleise – im Unterschied zum nur 8-gleisigen Tiefbahnhof – den zusätzlich möglichen Zugverkehr auch mühelos bewältigen.“
Kontakt: Klaus Gebhard, Martin Poguntke
Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, info@kopfbahnhof-21.de,
www.kopfbahnhof-21.de, www.umstieg-21.deDiese Pressemitteilung im PDF-Format:
https://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2019/PM_Zulaufstrecken-richtiges_Ziel_falsch_angegangen.pdf
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