Staufen ist nicht überall - aber zum Beispiel in Stuttgart!
Im Bild der Stuttgarter Ortsteil Degerloch mit seinem Fernsehturm (von Westen aus einem Hochhaus in Vaihingen fotografiert), der längst zum ganzen Stolz der Stadt, ja zu ihrem Wahrzeichen wurde. Was noch immer die wenigsten wissen: Ganz Degerloch (11.600 Einwohner) inklusive dem Fernsehturm liegt genau wie Staufen im Breisgau (7600 Einwohner) auf einer bis zu 80 Meter dicken Gipskeuperschicht in Tiefen von 140 bis 190 Metern. Was bisher kein Problem darstellte, da diese Gipskeuperschicht keinen Wasserzugang hatte, könnte sich schon bald ändern - schlimmstenfalls mit dramatischen Folgen. Vom Stuttgarter Fasanenhof her gräbt sich derzeit eine Tunnelbohrmaschine im Zuge der Stuttgart-21-Bauarbeiten in Richtung Degerloch. Im Wissen um die potentiellen Gefahren von quellfähigem Gipskeuper soll die Tunnelbohrmaschine am südlichen Ortsrand angehalten und zurückgezogen werden, um in der Übergangszone zur Gipskeuperschicht sozusagen "von Hand" weiterzugraben, um im Fall der Fälle schnell reagieren und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Erst wenn der 100% wasserdichte Übertritt in die Gipskeuperschicht (siehe geologischer Schnitt im nächsten Bild) gelungen ist, darf die Tunnelbohrmaschine wieder zum Einsatz kommen. Die Bauherren sind sich also durchaus eines potentiellen Dramas à la Staufen im Großstadtformat bewusst ...