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      S21-Eidechsen Umsiedlung gescheitert - BUND-Warnungen bestätigt
    PS-Redaktion am Montag, 08. Juni 2015, 15:55 Uhr

    Pressemitteilung des BUND Regionalverband Stuttgart
    Stuttgart, den 08.06.2015

    S21-Eidechsen Umsiedlung gescheitert

    BUND-Warnungen bestätigt

    Im August 2013 sind 106 Zauneidechsen im Bereich Feuerbach Bahnhof und Bahntunnel am Pragsattel im Auftrag der Bahn AG abgefangen und in einen ehemaligen Weinberg (Gewann Burgberg) bei Steinheim/Murr umgesiedelt worden.

    Die nach Bundesnaturschutzgesetz und Europarecht streng geschützten Tiere waren den Bauarbeiten von Stuttgart 21 im Wege.

    In einer ausführlichen Stellungnahme vom 09.04.2013 an die zuständige Genehmigungsbehörde Eisenbahnbundesamt warnte der BUND vor dieser Umsiedlungsaktion – siehe Anhang.

    Durch die am 08.06.2015 über die Ludwigsburger Kreiszeitung (link siehe unten) bekannt gewordenen Ergebnisse „Kaum S21-Eidechsen am Burgberg“ fühlt sich der BUND in seine Kritik bestätigt, weil bei den Kontrolluntersuchungen kaum mehr umgesiedelte Zauneidechsen gefunden wurden.

    „Die Aktion war wie von uns vorhergesagt ein Flop“, sagt Gerhard Pfeifer, Diplombiologe und Geschäftsführer beim BUND Regionalverband Stuttgart. Pfeifer weiter: „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass viele Eidechsenumsiedlungen gescheitert sind, weil die Tiere sehr spezielle Ansprüche an ihre Lebensräume haben und deshalb Ersatzlebensräume vorrangig im Nahbereich der Bauvorhaben geschaffen werden sollten.“

    Wegen der raren Flächenverfügbarkeit sind diese Ausgleichsmaßnahmen im unmittelbaren Umfeld der Baumaßnahmen in der Regel schwieriger und meist kostspieliger zu realisieren. Und dass die Bauherren an allen Ecken und Enden Geld sparen wollen, zeigt sich besonders eindrücklich und skandalträchtig an den umgesiedelten Eidechsen am Burgberg in Steinheim/Murr. Durch die mangelnde Pflege, die die Bahn per Genehmigungsauflage zu leisten hatte, hatte sie zwar ein paar Euros gespart, aber den durch die Umsiedlung eh schon geschwächten Tieren wurde dadurch vollends der Garaus gemacht.

    Der BUND fordert, bei Bauprojekten das Eidechsenthema artenschutzgerechter zu behandeln und auf die allzu leichtfertig genehmigten Umsiedlungen zu verzichten. Stattdessen sollte den seit Hunderte von Millionen Jahren vorkommenden Tierarten gebührend große und geeignete Ersatzlebensräume in der Nähe der Eingriffsorte bereitgestellt werden.

    Noch besser ist natürlich laut BUND die Eingriffe in Eidechsenlebensräume erst mal zu vermeiden – was in der bisherigen Praxis leider meist unzureichend geprüft wird.

    Rückfragen an: Gerhard Pfeifer, BUND Regionalgeschäftsführer

    Link zum Artikel der Ludwigsburger Kreiszeitung:
    http://www.lkz.de/lokales/stadt-kreis-ludwigsburg_artikel,-Kaum-S-21-Eidechsen-am-Burgberg-_arid,295518.html

    Anhang:
    http://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2015/BUND_Stellungnahme_S21-Eidechsenumsiedlung_Feuerbach-Prag.pdf

    Pressemitteilung im PDF-Format:
    http://www.parkschuetzer.de/assets/termine/2015/BUND_PM_S21-Eidechsenumsiedlung_gescheitert.pdf

Wichtige Dokumente

  • Für Stuttgart 21 gibt es viele Gründe und bessere Alternativen, die nur einen Bruchteil kosten, von Karl-Dieter Bodack: PDF, 250Kb
  • Diverse Gutachten (kopfbahnhof-21.de)
  • Was kostet der Ausstieg aus Stuttgart 21?, VCD Baden-Württemberg e.V.
    PDF, 1,7Mb
  • Das Lügengebäude muss fallen, Dr. Liesel Hartenstein, ehem. MdB (SPD)
    PDF, 2,5Mb