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Presseerklärung zur Protestaktion
Stuttgart, den 21.2.2014Parkschützer schrubben Bäume im Rosensteinpark
Die Parkschützerin Antonietta F. hatte im Rosensteinpark 23 Bäume mit weißen Kreuzen versehen. Sie wollte damit öffentlich machen, dass diese Bäume für den unsinnigen Rosensteintunnel abgeholzt und geschreddert werden sollen.
Die Staatsanwaltschaft schickte Ihr eine Strafbefehl über 400 Euro für angebliche "gemeinschädliche Sachbeschädigung". Antonietta legte Widerspruch ein. Eine Gerichtsverhandlung war für den 12.2. angesetzt. Zwei Tage zuvor wurde der Prozess abgesagt. Staatsanwalt und Richter einigten sich auf eine Einstellung des Verfahrens mit der Auflage, dass Antonietta die Kreuze innerhalb von vier Wochen mit Wurzelbürste und Wasser entfernt und ihre Strafanzeige gegen das Land zurücknimmt.
Weil das Land Antonietta eine Rechnung für die angebliche Entfernung der Kreuze über 1.311,98 Euro geschickt hatte, obwohl das Land die Kreuze nicht entfernte, hatte die Parkschützerin Strafanzeige wegen Betrug gestellt.
Am Samstag 22.2. wird Antonietta, unterstützt von weiteren Parkschützern, mit einer Schrubbaktion die Auflagen des Gerichts erfüllen und die Bäume „entkreuzigen“. Bei der Aktion soll gleichzeitig darauf hingewiesen werden, dass nicht diejenigen, die die Parkzerstörung öffentlich machen und Widerstand dagegen leisten, „gemeinschädlich“ handeln, sondern Bahn, Land und Stadt, die ihn für "gemeinschädliche" Projekte wie Stuttgart 21 oder den Rosensteintunnel zerstören.
„Unsinnige und gemeinschädliche Großprojekte sind ein weltweites Phänomen. Es wird Land geraubt, Bäume gefällt, Lebensräume zerstört zu Nutzen einiger weniger. Überall regt sich Widerstand z.B. hier in Stuttgart, im Susatal und in Notre Dames des Landes. Mit meiner Aktion am 22. 2. möchte ich meine Solidarität mit der Großdemonstration in Notres Dames des Landes ausdrücken unter dem Motto: „wenn nicht wir, wer denn, es geht um unsere Stadt, um unseren Lebensraum“, begründet Antonietta ihre Aktion. Ganz aktuell möchte Sie ihre Solidarität nach Italien schicken, wo vier Aktivisten, Chiara, Claudio, Mattia und Niccolo, die im Widerstand gegen das Susatal geplante irrsinnige Tunnelprojekt lediglich einen Kompressor beschädigt haben und dafür wegen „Attentat mit terroristischem Anliegen“ in Untersuchungshaft sitzen.
Die Zielrichtung der Justiz sei überall nicht die Wahrheitsfindung, sondern passende Paragraphen zu finden, um den Widerstand zu kriminalisieren.
Rückfragen an
Antonietta Ferri und Ursel Beck
Fotos von Wolfgang Rüter: https://plus.google.com/photos/112478480755709713158/albums/5983346728171636929
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