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Aktive Parkschützer
Presseerklärung vom 12. Dezember 2012Stuttgart 21 finanziell und technisch gescheitert
Projektpartner müssen S21 jetzt gemeinsam beenden!
Stuttgart, 12. Dezember 2012: Die Parkschützer fordern die Projektpartner und die Bundesregierung auf, Stuttgart 21 jetzt gemeinsam zu beenden, nachdem die Beratungsfirma McKinsey im Auftrag der Bahn die Projektkosten sogar in Höhe von 6,8 Mrd. EUR berechnet hat.
"Jetzt muss Schluss sein mit dem Tunnelprojekt Stuttgart 21", fordert Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. "McKinsey hat nun den Betrag errechnet, den unabhängige Bahnexperten schon vor Jahren prognostiziert haben. Und McKinsey ist so ehrlich, vor weiteren Kostensteigerungen zu warnen. Das bedeutet: Jetzt müssen Ramsauer, Grube, Kretschmann und der künftige Stuttgarter OB Kuhn schnell das Projekt gemeinsam beenden und somit noch größeren Schaden vermeiden. Jetzt dürfen die Verantwortlichen nicht mit dem Finger auf die anderen zeigen. Die weitere Zerstörung, die die Bahn in der Stuttgarter Innenstadt und im streng geschützten Rosensteinpark vorhat, muss gestoppt werden. Die Verantwortlichen beim Bund, der Bahn und bei den übrigen Projektpartnern müssen die Warnsignale in Form der McKinsey-Rechnung und in Form der massiven technischen Probleme erkennen und ernst nehmen. Beim Lenkungskreis am symbolischen Datum 21. Januar müssen die Projektpartner das Ende von Stuttgart 21 einleiten!"
Die Parkschützer stellen fest, dass sämtliche Mehrkosten bei S21 aus der eklatanten Fehlplanung bei Stuttgart 21 resultieren.
Zu den im Spiegel genannten Kostenanteilen der McKinsey-Rechnung eine Einschätzung der Parkschützer:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/umstrittener-bahnhof-stuttgart-21-kostet-6-8-milliarden-a-872440.html1,1 Milliarden Euro für Planungen und Leistungen, die entweder bislang nicht angesetzt wurden oder für die sich die bisher angesetzten Zahlen als unrealistisch erwiesen haben.
Kommentar: Dies sind Rechen- und Planungsfehler der Bahn, die sie bisher immer negiert hat. Von wegen "am besten geplantes Projekt".
Rund 800 Millionen Euro, die sich aus Wünschen des Landes und der Stadt ergeben. Darunter fällt neben Grundstückskäufen auch der sogenannte Filder-Dialog. Dabei wurde gemeinsam mit den Bürgern die Trassenführung im Bereich des Flughafenbahnhofs festgelegt.Kommentar: Seit der Verabschiedung des Kostendeckels von 4,5 Mrd. EUR wurden von Land und Stadt keine weiteren Wünsche erhoben. Eventuell ist mit den Grundstückskäufen die Pacht für städtische Grundstücke gemeint, die während der Bauzeit durch die Bahn genutzt werden sollen. Dies hätte dann aber in die ursprüngliche Kostenplanung schon einfließen müssen. Die jetzt diskutierte Filder-Alternative (weder geplant noch planfestgestellt!) ist KEIN Ergebnis des Filderdialogs und stellt auch KEINE Verbesserung dar. Sie wurde vielmehr nach dem Filderdialog von der Bahn aus dem Hut gezaubert, obwohl sie keine der Forderungen der Fildergemeinden und auch nicht den Schlichterspruch (Erhalt der Gäubahn) umsetzt.
Rund 400 Millionen Euro ergeben sich allein aus dem entstandenen Zeitverzug - unter anderem angesichts des langwierigen Schlichtungsprozesses.Kommentar: Der Faktencheck mit Heiner Geißler dauerte 6 Wochen und während dieser Zeit baute die Bahn weiter am GWM - der einzigen damals aktiven Baustelle! Den Zeitverzug bei Nesenbachdüker, Technikgebäude, Bahnhofstrog, Tunnel und Filderbahnhof hat sich die Bahn aufgrund ihrer eigenen Planungsfehler selbst zuzuschreiben. Die einjährige Verzögerung beim Grundwassermanagement aufgrund der Klage des BUND hat die Bahn sich selbst zuzuschreiben, da sie den Umweltverband entgegen den Vorschriften nicht eingebunden hat. Die Ausschreibung des Nesenbachdükers ist 2x geplatzt, weil die Baufirmen nicht bereit waren, wie von der Bahn gefordert die Baurisiken zu tragen. Der Zeitverzug beim Technikgebäude kam zustande, weil die Baufirma Wolff&Müller höhere Kosten ansetzte und große techn. Risiken sah, die die Bahn nicht eingestand.
Rückfragen: Matthias von Herrmann, Aktive Parkschützer
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