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Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21
Pressemitteilung
20. Februar 2012Trotz Wut und Trauer vertraut Aktionsbündnis auf friedliche Kraft
Der Mittlere Schlossgarten im Herzen von Stuttgart ist verwüstet, der denkmalgeschützte Südflügel des Hauptbahnhofs fast niedergerissen. Die Deutsche Bahn AG hat ihr Zerstörungswerk nunmehr begonnen. Trotz all ihren Geredes über Transparenz verbirgt die Bahn diesen Kahlschlag nun auch noch mit einem Sichtschutzwall vor den Augen der Bürgerinnen und Bürger.
Ohne eine realistische Chance auf einen zügigen Weiterbau des Projekts "Stuttgart 21" hat die Bahn - unter dem Schutz der Polizei und mit gütiger Mithilfe ihrer Projektpartner von Bund, Land, Flughafen und Stadt - ein Stück Lebensqualität in der Landeshauptstadt unwiederbringlich zerstört.
Auch wer bei der Volksabstimmung mit "Nein" gestimmt habe, stoße im Süden des Stuttgarter Hauptbahnhofes nun auf eine Barriere, die er oder sie nun lange Zeit nicht mehr überwinden könne. Wo noch vor einer Woche ein wunderschöner Park mit seinen uralten Bäumen zum Spazieren und Verweilen eingeladen habe, erstrecke sich nun eine abweisende Mondlandschaft - als Sinnbild auch für das kranke Verhalten der Planer von "Stuttgart 21", die sich nicht davor scheuen, uns gewissermaßen "verbrannte Erde" zu hinterlassen.
Zurecht haben sich die 5000 Demonstrantinnen und Demonstranten am vergangenen Samstag daher empört und gewehrt - gegen eine kaltherzige Demonstration der Macht, gegen das rücksichtslose Schaffen von Fakten, gegen Kulturschande und Naturfrevel.
Auf diese Schandtaten reagiert das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 - trotz aller Wut und Trauer - jedoch gelassen: "Wir vertrauen auch weiterhin auf die Kraft unserer friedlichen Bürgerbewegung und auf die Wirkung unserer besseren Argumente", betont der Sprecher des Aktionsbündnisses, Hannes Rockenbauch. "Jeder, der heute in den Schlossgarten geht, sieht, dass einzig und allein die Bahn AG unserer Stadt gewaltigen Ärger bereitet."
Angesichts der von ihnen am Bahnhof und im Park geschaffenen Fakten mögen die Bahn und ihre politischen Wegbereiter sich nun als "Sieger" fühlen. Nur so sei wohl zu verstehen, dass ein Ministerpräsident von oben herab das Ende des Widerstandes verkünde. Das Aktionsbündnis jedoch sei überzeugt: Die Menschen werden nun erleben, dass die inneren Widersprüche des Großprojekts, die ungelösten technischen, rechtlichen und finanziellen Probleme so groß sind, dass die Bahn AG zwar zerstören kann aber mehr auch nicht. Nach und nach wird jede Zusage von der Bahn AG gebrochen werden oder nur dann gehalten, wenn der Steuerzahler Milliarden für dieses aberwitzige, Steuergelder verschwendende, den Bahnverkehr schädigende und nur dem Profit einiger weniger dienende Vorhaben nachschiebt.
Das "Aktionsbündnis lehnt entschieden jegliche Form von Gewalt und Sachbeschädigung ab. Genauso entscheiden wehren wir uns dagegen, wenn versucht wird, das Fehlverhalten einzelner zu nutzen, um eine der friedlichsten Bürgerprotest-Bewegungen Deutschlands zu diskreditieren." So Friederike Perl vom Sprecherteam des Aktionsbündnisses.
Das Aktionsbündnis vertraut darauf, dass angesichts des brutalen Zerstörungswahns auch die lokalen und regionalen Medien mehr und mehr die irrationalen Machenschaften der Projektbetreiber durchblicken und darüber genauso ausführlich berichten wie über die Pressemeldungen der Polizei.
Wichtige Dokumente
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