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      PM Landesbündnis JA zum Ausstieg: Gewerkschaft für JA beim Ausstieg (25.11.2011)
    Antonio Landsberger am Freitag, 25. November 2011, 12:34 Uhr

    Pressemitteilung

    Stuttgart, 25. November 2011

    Gewerkschaft für JA beim Ausstieg
    ver.di-Chef Bsirske unterstützt Stuttgart-21-Gegner

    „Es geht um ein Milliarden-Geschäft für Banken, Bau- und Immobilienkonzerne“, sagt Bernhard
    Löffler, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Nordwürttemberg, der die
    Gewerkschaften im Landesbündnis JA zum Ausstieg aus Stuttgart 21 vertritt. Nur so sei zu
    verstehen, „dass Spitzenmanager von Großkonzernen, die IHK und die Arbeitgeberverbände
    zusammen mit der Bahn AG mit gigantischem Aufwand für ein Nein bei der Volksabstimmung
    werben“. Ähnlich sehen das viele Gewerkschafter in Baden-Württemberg. Sogar Frank Bsirske,
    der Bundesvorsitzende von ver.di, unterstützt seine Leute mit einer Grußbotschaft bei der
    Kundgebung der Stuttgart-21-Gegner am morgigen Samstag.

    Ob ver.di-Funktionäre oder Metaller, ob Betriebs- oder Personalräte, immer häufiger haben sie
    ich in den vergangenen Tagen und Wochen zu Wort gemeldet. Auch Interessenvertreter der
    Beschäftigten jener Unternehmen, deren Chefs jetzt erneut öffentlichkeitswirksam für Stuttgart
    21 gewoben haben (Bosch, Daimler, Mahle, Stihl WMF und ZF) Siehe Stellungnahmen in der
    Anlage!

    „Es sind zum Teil dieselben Zocker und dieselben Politiker, die unsere Wirtschaft von einer Krise
    in die andere führen“, sagte der langjährige Stuttgarter IG Metall-Bevollmächtigte Jürgen Stamm.
    Und der Stuttgarter ver.di-Chef Bernd Riexinger kritisierte, öffentliches Eigentum an Bahn und
    Bahngelände werde aufs Spiel gesetzt und solle privatisiert werden. Es sei wie bei der Euro-
    Rettung, meint Riexinger, der bereits mehrmals bei Montagsdemos gesprochen hat: „Es geht um
    unsere Steuer-Milliarden. Und die Zocker bringen ihre Schäfchen ins Trockene.“

    Dabei gibt Bernhard Löffler vom DGB offen zu, dass es unter den Gewerkschaftsmitgliedern auch
    einige Befürworter von Stuttgart 21 gibt. Aber auch nicht alle Unternehmer unterstützten das
    Projekt. So habe sich der langjährige Daimler-Chef Edzard Reuter vor wenigen Tagen erstmals
    öffentlich gegen S21 ausgesprochen. Ganz abgesehen von vielen Klein- und Mittelunternehmern,
    die sich in der Gruppe „Unternehmer gegen S21“ zusammengeschlossen haben.

    DGB Baden-Württemberg gegen S21
    Die Beschlusslage beim DGB sei eindeutig: „Der Landesverband des Gewerkschaftsbundes hat
    sich klar gegen das Milliarden-Projekt ausgesprochen.“ Die Dachorganisation der
    Einzelgewerkschaften ruft dazu auf, bei der Volksabstimmung am 27. November mit JA zum
    Ausstieg zu stimmen.

    Bernhard Löffler kritisiert, „dass mit Stuttgart 21 Steuergelder vergraben werden, die in anderen
    Bereichen dringend benötigt werden: Für unsere Kinder. Für mehr Ganztagsbetreuung. Für
    bessere und mehr Kindergarten-Plätze, für mehr Lehrer und kleinere Schulklassen, damit unsere
    Jugend besser gefördert werden kann. Für den Bau von mehr Sozialwohnungen, um die
    Wohnungsnot ärmerer Menschen zu bekämpfen. Für eine bessere Versorgung kranker und
    pflegebedürftiger Menschen. Die Liste könnte fortgesetzt werden.“

    Auch beim Regional- und Nahverkehr fehle Geld, sagt die Gewerkschaft. Millionen Pendler
    spürten dies täglich beim Weg zur Arbeit. Doch Stuttgart 21 bremse überall im Land den
    Schienenverkehr aus. Wie ein Staubsauger werde das Geld in überteuerte Tunnels in der
    Landeshauptstadt gesogen. Der Stresstest unter Heiner Geißler habe belegt: Der S-Bahnverkehr
    in der Region wird langsamer und unzuverlässiger. Die Wege zur Arbeit und nach hause dauern
    länger. „Dagegen bringen der Ausbau und die Modernisierung des Kopfbahnhofs erhebliche
    Vorteile für den Schienenverkehr, gerade für Berufspendler“, erklärt Löffler. Und er kostet nur
    ein Drittel von Stuttgart 21.

    S21 ist kein Job-Motor
    „Stuttgart 21 schafft weder die versprochenen 24.000, noch 10.000 Arbeitsplätze“, betont der
    Metaller Jürgen Stamm. Dieses Versprechen habe das IMU-Institut widerlegt. „Und im
    Öffentlichen Dienst wird Personal abgebaut, weil das Geld fehlt“, ergänzt Bernd Riexinger von
    ver.di. „Dabei müssten wir dringend Leute einstellen – zum Beispiel Kindergärtnerinnen oder
    Krankenschwestern.“

    www.ja-zum-ausstieg.de/antworten

    Anlage zur PM:
    http://www.parkschuetzer.de/assets/downloads/presse/2011-11-24-pm16-anlage-arbeitnehmer-stimmen-zum-volksentscheid.pdf

Wichtige Dokumente

  • Für Stuttgart 21 gibt es viele Gründe und bessere Alternativen, die nur einen Bruchteil kosten, von Karl-Dieter Bodack: PDF, 250Kb
  • Diverse Gutachten (kopfbahnhof-21.de)
  • Was kostet der Ausstieg aus Stuttgart 21?, VCD Baden-Württemberg e.V.
    PDF, 1,7Mb
  • Das Lügengebäude muss fallen, Dr. Liesel Hartenstein, ehem. MdB (SPD)
    PDF, 2,5Mb