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Pressemeldung
Stuttgart, 22. November 2011
Landesbündnis klagt über Benachteiligung bei der Werbung
Hannes Rockenbauch: „Wie bei David und Goliath“
Scharfe Kritik an Bahn AG und Arbeitgeber-Chef HundtStuttgart – Das Landesbündnis JA zum Ausstieg aus Stuttgart 21 ist empört darüber, wie die Werbung für die eigenen Ziele wenige Tage vor der Volksabstimmung beschnitten wird. So hat die Deutsche Bahn AG dafür gesorgt, dass das Bündnis im Gegensatz zu den Gegnern des Ausstiegs keine Werbeflächen in S- und U-Bahn-Stationen sowie in Bahnhöfen verwenden darf. Und die Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände ließ die Verbreitung eines Video-Spots verbieten, in dem der Schauspieler Walter Sittler einen Arbeitgeberspot zur Volksabstimmung kommentiert.
„Wir sehen uns mit diesen Maßnahmen in unserem Abstimmungskampf behindert“, sagt Dr. Brigitte Dahlbender, die Sprecherin des Landesbündnisses. „Offenkundig sind die Lobbyisten des Tunnelbahnhofs so nervös geworden, dass sie schon zu verzweifelten Mitteln greifen müssen.
„Manchmal kommen wir uns vor wie beim Kampf von David gegen Goliath“, ergänzt Co-Sprecher Hannes Rockenbauch. „Da kämpft eine hoch motivierte Bürgerbewegung gegen das zweit größte Transportunternehmen der Welt und mit Dieter Hundt gegen den mächtigsten Unternehmer-Boss der Republik.“
Dahlbender und Rockenbauch rufen Bahnchef Rüdiger Grube und Vorstand Volker Kefer deshalb dazu auf, die Werbeflächen, die eine Fremdfirma betreibt, sofort auch für die Befürworter des Ausstiegs aus Stuttgart 21 freizugeben. Und Dieter Hundt empfehlen sie, „etwas gelassener auf die Kritik eines Stuttgart-21-Kritikers zu reagieren“. Es gehöre zur Demokratie, dass man die Gegenseite zitiert und deren Auffassung dann kommentiert. „So verstehe ich Meinungsfreiheit“, sagt Brigitte Dahlbender und genau das habe Walter Sittler mit seinem Videospot gemacht.
Besonders empörend findet Hannes Rockenbauch, dass die Arbeitgeber in ihrem Spot „mit vier Filmeinstellungen arbeiten, die von Studenten der Stuttgarter Hochschule der Medien gegen deren Willen abgekupfert wurden“. Die Agentur fischerAppelt, die Agentur, die auch die Nein-Sager-Kampagne von ProStuttgart21 e.V. durchführt, habe die Einstellung exakt nachgestellt, da die Studenten nicht bereit waren, ihr das Material zu verkaufen, berichtet Rockenbauch. Auch die zuständigen Professoren seien über diesen Vorgang empört.
Die beiden Studenten Christoph Kalck und Jascha Vick erklärten dazu in einem Brief an die Agentur: „Wir wollten unsere Aufnahmen nicht für eine Pro-Stuttgart-21-Kampagne zur Verfügung stellen. Trotzdem haben Sie sich jetzt indirekt Teile unserer Arbeit zueigen gemacht.“
Die Adresse des Studenten-Films: http://www.stuttgart24h.de/ oder http://vimeo.com/9090369?hd=1
Wichtige Dokumente
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