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Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 hat sich vom Faktencheck zu Stuttgart 21 nie das Ende des Tunnelbahnhofs versprochen.
Es ging lediglich darum, mit genug Zeit und Raum vor einem Millionen-Publikum die besseren Argumente für K21, den Kopfbahnhof, darzulegen. Ich denke, genau das ist uns überzeugend gelungen. Den Schlichterspruch lehnt das Aktionsbündnis ab und fordert stattdessen ein Projektstopp, sowie eine Abstimmung der Bürgerinnen und Bürger. Zur Unterstützung dieser Forderungen ruft das Aktionsbündnis zur Demonstration gegen Stuttgart 21 am 11.12.2010 auf.
Nach dem Faktencheck steht fest, Kopfbahnhof 21 ist das leistungsfähigere, ökologischere und kostengünstigere Konzept. Nur K21 ist keine Bedrohung für das Mineralwasser und das Stadtklima. Nur bei K21 bleibt der Bonatz-Bahnhof und unser Park erhalten. Und was ist mit Stuttgart 21? Stuttgart 21 ist nach 15 Jahren Planung immer noch ein leeres Versprechen, obwohl die Bahn AG mehrmals ihre Zahlen nachbesserte. Am Ende stand fest, dass Stuttgart 21, wenn man von gleicher Qualität ausgeht, gerade Mal so viele Züge wie der heutige Kopfbahnhof schafft. Nur der modernisierte Kopfbahnhof ist in der Lage, die Kapazitätssteigerungen verlässlich und pünktlich zu garantieren und das mit einem Komfort und einer Sicherheit für alle Reisenden, die ein Durchgangstiefbahnhof nie leisten kann. Stuttgart 21 ist unsicherer, nicht barrierefrei, verschlechtert das Stadtklima und ist mit acht oder zehn Gleisen als Knotenpunkt für einen integralen Taktfahrplan unzureichend bemessen.
Angesichts dieser klaren Faktenlage ist es verständlich, dass sich gegen Heiner Geißlers Schlichterspruch zu Stuttgart 21 viel Widerstand regt und das ist auch gut so. Die logische Konsequenz aus der durch den Faktencheck hervorgegangenen Klärung wäre, die mündigen Bürgerinnen und Bürger darüber abstimmen zu lassen, ob sie unter die Erde wollen oder lieber oben bleiben wollen. Genau diese Abstimmung fordern wir!
Die Landesregierung hat hier eine einmalige Chance verpasst, unsere Demokratie zu stärken. Aus Angst vor Gesichts- und Machtverlust haben Bahn und Land nichts dazu lernen dürfen und halten nur weiter verzweifelt am Milliardenloch Stuttgart 21 fest.
Dass Schlichter Heiner Geißler der Bahn deutliche Nachbesserungen auferlegt und gleichzeitig die Bahn aufforderte diese in einer Simulation eines unabhängigen Instituts auf ihre Leistungsfähigkeit zu überprüfen, beweist, dass Stuttgart 21 mehr Phantom wie Jahrhundertprojekt ist. Für das Aktionsbündnis ist deswegen ein Bau- und Vergabestopp bis zum Ende dieser Überprüfung zwingend notwendig. Damit Stuttgart 21 jemals funktionieren kann, wären zusätzliche Investitionen von 500 Mio. Euro nötig, die das ganze Projekt über die politische Machbarkeitsgrenze von 4,5 Mrd. Euro treiben würden.
Dank der Schlichtung wird es für immer weniger Menschen verständlich, warum Bahn und Land weiter an Stuttgart 21 festhalten. Deshalb gilt für uns weiter „Oben bleiben“, weiter Widerstand zu leisten!Die nächste Großdemo findet am 11. Dezember statt. Sollte die Bahn jedoch schon vorher an die Bäume wollen, dann auf jeden Fall früher. Wer es nicht bis zur Großdemo aushält, hat bereits an diesem Samstag, den 04.12., um 14 Uhr, die Gelegenheit seinen Unmut bei der "Demo zum Schlichterspruch" kund zu tun, und zwar wie immer bunt, fröhlich und kreativ.
Euer Hannes Rockenbauch
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