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Aktionsbündnis:
Bahn rechnet mit Güterzügen, für die die Strecke viel zu steil ist Stuttgart. Bei der dritten Schlichtungsrunde zu Stuttgart 21 wurde heute Vormittag die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm behandelt. Die Vertreter des Aktionsbündnisses kritisierten, dass die Neubaustrecke allein auf den Personenverkehr ausgerichtet ist. Für den Güterverkehr ist die Strecke aufgrund der großen Steigungen in der Praxis nicht nutzbar. Die Steigung mit bis zu 35 Promille ist größer als auf der alten Strecke über die Geislinger Steige mit 22,5 Promille. Sollte die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm gebaut werden, müsste der laute Güterverkehr weiterhin über das dicht besiedelte Filstal fahren. Die Güterzüge, die laut Bahn auf der Neubaustrecke fahren sollen, sind nach Ansicht des Aktionsbündnisses reine Phantomzüge. Die Bahn habe sie bei der Wirtschaftlichkeitsrechnung gebraucht, um den kritischen Wert von 1,0 gerade noch zu überspringen. Im Gegensatz zur Neubaustrecke Wendlingen-Ulm wäre der Ausbau der Rheintalbahn dreimal wirtschaftlicher.
Eine aktualisierte Wirtschaftlichkeitsberechnung zur Neubaustrecke soll nächste Woche im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags veröffentlicht werden. Bahnvorstand Kefer räumte heute Vormittag ein, dass wenn der Wert unter 1,0 liegen sollte, das Projekt neu überdacht werden muss.
Der Tunnelanteil der Neubaustrecke ist mit rund 50 Prozent sehr aufwändig und im Bau extrem teuer. Das Aktionsbündnis geht davon aus, dass geologische Risiken dazu führen werden, dass die Kosten aus dem Ruder laufen und die Fertigstellung stark verzögert wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Neubaustrecke nicht knapp 3 Mrd. Euro kosten, wie bisher kalkuliert, sondern 4,5 Mrd. Euro.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Pfeifer
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