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      S21: Tunnelbohrer "Suse" jetzt auch eingesunken? / "Tübbinge-Stau"
    PS-Redaktion am Dienstag, 27. Januar 2015, 12:53 Uhr

    FERPRESS - Meldungen rund um die Bahn
    Stuttgart, den 27.01.2015

    Stuttgart 21 - Was haben "Suse" in Stuttgart und "Bertha" in Seattle gemeinsam?
    Sie stecken fest. Aber weshalb?

    Ist die S21-Tunnelbohrmaschine bereits abgesackt?
    Was wird aus den aufgestauten Tübbingen?

    Wir haben recherchiert, ausgehend von diesem Artikel in der Stuttgarter Zeitung:

    "Tunnelbohrmaschine sitzt noch im Startloch"
    25. Januar 2015 - 10:54 Uhr - Christian Milankovic
    "Die im Juli vergangenen ­Jahres getaufte Tunnelbohrmaschine, die den 9468 Meter langen Fildertunnel für Stuttgart 21 bauen soll, hat noch keine hundert Meter zurückgelegt. Die Bahn verweist auf noch laufende Justierungsarbeiten an der Maschine."

    Zum ganzen Artikel geht es hier:
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-tunnelbohrmaschine-sitzt-noch-im-startloch.dbbc0cb4-b80b-4c51-9de3-a2ee7ba6bde3.html

    Erste Informationen darüber, dass es sich nicht nur um "Justierarbeiten" handelt, erhielt FERPRESS vor zwei Tagen aus DB-Kreisen, die uns bereits vor Weihnachten 2013 wahrheitsgemäß über die (inzwischen weitergehende) Senkung des Gebäudes der Landeswasserversorgung in Stuttgart erstmalig informierte und danach vorab über die Verhandlungen mit der IHK über deren Hochhaus-Abriss, der ja inzwischen beschlossen ist, um keinen Einsturz beim Tunnelbau zu provozieren.

    Wie es heißt, soll die Tunnelbohrmaschine (TVM = Tunnelvortriebsmaschine) schon vor Weihnachten nach den ersten Bohrvorgängen beschädigt und abgesackt sein, sodaß eine geplante Wiederaufnahme der Arbeiten nach dem 7. Januar 2015 nicht mehr möglich war.

    Die Pressestelle des S21-Kommunikationsbüros "dementierte vehement" auf unsere gestrige Anfrage, allerdings ohne vorherige Rückfrage bei den Verantwortlichen der Tunnelbaustelle.

    Ob es nun nur technische oder - wie vorhergesagt - bereits geologisch bedingte Gründe sind, die den Einsatz der teuren Tunnelbohrmaschine "Suse" derzeit verhindern oder gar wegen eines Teils der rund 2000 noch fehlenden Unterfahrungsrechte, wird zu klären sein. Auch schon ohne diese und ohne weitere evt. Störungen im Ablauf ist nach FERPRESS vorliegenden Stellungnahmen von Fachleuten mit einer Fertigstellung dieses Tunnelvorhabens nicht mehr vor 2026 zu rechnen, was wiederum die Gesamtsumme des S 21-Projekts letztlich um eine oder einige weitere Milliarden nach oben treiben und voraussichtlich erst nach der kommenden Landtagswahl bestätigt werden dürfte.

    Durch diese nunmehr den Zeitplan wohl weiter nach hinten verschiebende aktuelle Störung gibt es ein weiteres Problem:

    "Der Zug der Tübbinge", auch "Tübbinge-Stau" genannt

    Was sind "Tübbinge"? In den Stuttgarter Nachrichten wurde es im Juli 2014 zum offiziellen Start der "Suse"-Grabungen erklärt:
    http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgart-21-53620-fertigteile-fuer-fildertunnel.bc75a069-8d3f-468e-bf2a-ef3032a3226e.html

    Die Bahn weiß derzeit nicht mehr, wohin mit den Tübbingen, die längst hätten verbaut sein müssen. Auf der Tunnelbaustelle ist kein Platz mehr, die Güterzüge mit dem zu verbauenden Material stauen sich ohne Ende und dem Hersteller des Materials drohen Millionenschäden.

    Dazu aktuelle Bilder von Wolfgang Rueter zum "Tübbinge-Stau" wegen der derzeit lahmgelegten "Suse", inzwischen im Netz auch "Transuse" ( http://www.duden.de/suchen/dudenonline/transuse ) genannt:
    https://plus.google.com/photos/112478480755709713158/albums/6108779112378932929#photos/112478480755709713158/albums/6108779112378932929
    .... und die Erläuterung mit weiteren Links dazu:
    http://www.parkschuetzer.de/statements/180028

    Es wäre nicht das erste Mal, dass man ganze Tunnelbohrmaschinen ganz oder teilweise einfach unter Tage aufgibt, wenn es nicht mehr weiter geht. Der Bau des Kanaltunnels zeigte dies eindrucksvoll gleich mit mehreren der millionenteuren Riesenmaschinen, die im Untergrund hinterlassen wurden und einfach mit einer neuen weiter gemacht wurde. Dazu wird es in Stuttgart sicher nicht kommen, aber die Wartezeit bis zum tatsächlichen Beginn der "Suse"-Grabungsarbeiten will derzeit noch niemand voraussagen.

    Auch in Seattle bahnt sich derzeit ein solches Szenario an. Bereits seit 2013 steckt dort eine Tunnelbohrmaschine namens "Bertha" mitten unter der Stadt fest, nachdem auch noch Gebäudeschäden darüber auftraten und eine wichtige Brücke gefährdet ist..

    Dazu ein ausführlicher Artikel vom Dezember 2014 in der
    Schweizer Zeitung "20min" (20 Minuten): "Beim Tunnelbau gucken Amerikaner in die Röhre"
    http://www.20min.ch/panorama/news/story/Beim-Tunnelbau-gucken-Amerikaner-in-die-Roehre-29592412
    Auszug:
    "...Bei einer Tunneltiefe von knapp 25 der nötigen 36 Meter kam ein neues Problem hinzu: Ein ganzer Häuserblock im Herzen von Seattle senkte sich um 2,5 Zentimeter ab.
    Risse im Gemäuer, Ratten im Keller
    Nach Angaben der Behörden sind mindestens 30 Gebäude in der Gegend des Pioneer Square von der Bodensenkung betroffen. In der Kanzlei des Rechtsanwalts Robbie Russell habe sich ein 30 Zentimeter langer Riss im alten Gemäuer aufgetan, berichtet die «New York Times». Der Manager des Traditionslokals J & M Cafe sagte der Zeitung, ein Riss in seinem Keller sei doppelt so breit geworden. Zudem wimmle es dort jetzt von Ratten, was vorher nie vorgekommen sei.
    Zur Senkung kam es, weil die Ingenieure riesige Mengen von Grundwasser abpumpen mussten, um während den Grabarbeiten den Druck auf den Schacht zu reduzieren. Mit dem gesunkenen Wasserdruck verlor der Untergrund so viel an Stabilität, dass der Boden unter den Häusern absackte. (...) "

    Nach Ansicht von Bahnfachleuten dürfte Letzteres aber in Stuttgart voraussichtlich nahezu gänzlich ausgeschlossen sein, was wiederum von S21-Gegnern energisch bestritten wird.

    Eine Meldung von

    FERPRESS - Meldungen rund um die Bahn - 27.01.2015
    UNION INTERNATIONALE DE PRESSE FERROVIAIRE
    Internationale Eisenbahn-Presse-Vereinigung - Sitz: Bern (CH) - www.ferpress.ch
    verantwortlich: FERPRESS-Vizepräsident Roland Kimmich - E-Mail: ferpress@t-online.de - mobil 0174-15 22 971

Wichtige Dokumente

  • Für Stuttgart 21 gibt es viele Gründe und bessere Alternativen, die nur einen Bruchteil kosten, von Karl-Dieter Bodack: PDF, 250Kb
  • Diverse Gutachten (kopfbahnhof-21.de)
  • Was kostet der Ausstieg aus Stuttgart 21?, VCD Baden-Württemberg e.V.
    PDF, 1,7Mb
  • Das Lügengebäude muss fallen, Dr. Liesel Hartenstein, ehem. MdB (SPD)
    PDF, 2,5Mb